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Channel: Kommentare zu: Dunkle Mächte
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Von: Tomas Lecorte

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Der Link verweist auf die Berichterstattung zum Tod eines potenziellen Zeugen aus der rechten Szene, dessen Aussagen von der Polizei aktuell als wenig bedeutsam bezeichnet werden (siehe dazu den Bericht des Bundestags-Untersuchungsausschusses, Seite 464). Wie wir aktuell Anfang Oktober 2013 am Beispiel der Zeugin aus Dortmund sehen, deren reichlich wacklige Aussage (sie habe Zschäpe kurz vor dem Mord 2006 in Dortmund gesehen) wohl eher zu einer Diskreditierung der Nebenklage führen wird als zu einer Belastung von Zschäpe, gibt es rund um den NSU-Fall diverse Aussagen von Zeugen, die mit angeblich brisantem Wissen hausieren gehen: Weil sie helfen wollen, oder aus Geltungsdrang, viele Gründe sind vorstellbar.
Ob die Erzählung von einer zweiten Zelle („NSS“) nun glaubhaft ist oder nicht, und ob der Zeuge wirklich Selbstmord begangen hat oder ermordet wurde, berührt aber nicht wirklich die Frage nach Verschwörungstheorien. Denn als Mörder würden wohl eher die von ihm genannten Neonazis in Frage kommen.

Der Mordfall Kiesewetter in Heilbronn wirft tatsächlich einige Fragen auf. Es ist schon auffällig, dass in kaum einem Bundesland die Behörden so energisch mauern bzw. sich dumm stellen wie in Baden-Württemberg. Auch wenn ich einige der bisher bekannten Details für eher zweifelhaft halte (die Glaubwürdigkeit der V-Frau „Krokus“ scheint mir sehr fraglich, und die Ku-Klux-Kan-Story wirkt stark aufgebauscht), ist wohl davon auszugehen, dass im nördlichen BaWü Neonazi-Strukturen bestehen, die durchaus als Unterstützer des NSU in Frage kommen. Daraus ist aber keine Mittäterschaft von Behörden abzuleiten, es sind sehr viel „harmlosere“ Gründe vorstellbar, die von (begrenzter) Mitwisserschaft über Fehlervertuschung bis hin zur Deckung ganz anderer Machenschaften reichen (Schutz aktiver V-Leute bzw. Operationen etc.).

Dass es in einzelnen Städten Mitwisser/-helferInnen gegeben haben muss, liegt auf der Hand. Auch die Generalbundesanwaltschaft ist vermutlich nicht zu doof, um sich das zu denken, wird aber aus prozessökonomischen Gründen damit hinterm Berg halten (es würde die Beweislage erschweren und letztlich die Verurteilung von Zschäpe schwieriger machen).


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